Thomas auf der IZB

Mobilität heute und morgen

Im Oktober lockte die Internationale Zuliefererbörse (IZB) Fahrzeugbauer und Lieferanten nach Niedersachsen. Als ein führender Entwicklungspartner der OEMs durfte Thomas auf der europäischen Leitmesse für Zulieferer nicht fehlen: Der Bereich Mobility Solutions präsentierte eine Vielzahl von Innovationen aus vier strategischen Bereichen: ePowertrain, Chassis, Emission Management und Alternative Fuels.

Eines ist klar: Die Elektrifizierung des Antriebsstrangs ist ein entscheidender Baustein für klimaschonende, individuelle Mobilität. Auf ihr lag ein bedeutendes Augenmerk der Wolfsburger Leistungsschau – ebenso wie auf alternativen Kraftstoffen. Darüber hinaus jedoch sucht die Industrie stetig nach Möglichkeiten, auch Otto- und Dieselmotoren noch effizienter und damit klimafreundlicher zu machen. Die Messepräsenz von Thomas widmete sich all diesen Themen und zeigte innovative Lösungen, viele davon sind im Sinne der „Sense. Think. Act.“-Strategie mit intelligenten Eigenschaften ausgestattet.

„Die IZB war für uns eine hervorragende Bühne, um unter Beweis zu stellen, dass wir in Zeiten des technologischen Umbruchs die Produkte entwickeln, die Fahrzeughersteller wirklich brauchen“, erklärt Martin Schmidt, Director Market and Product Management Mobility Solutions bei Thomas. „Dabei verfolgen wir konsequent den Systemgedanken und liefern Komplettlösungen aus Mechanik, Elektronik und Sensorik. Ganz gleich ob für den Verbrenner oder für elektrisch betriebene Fahrzeuge.“

Innovationen für Hybride und Elektrofahrzeuge

Im strategischen Bereich ePowertrain beispielsweise ist Thomas gleich mit zwei besonderen Produkten vertreten. So übernimmt ein modular aufgebautes Thermomanagement in Hybrid- und Elektrofahrzeugen die optimale Temperierung der Batterie und anderer Antriebskomponenten. Im Baukastensystem entwickelt lassen sich seine Sperr-, Misch- oder Regelventile mit optionaler Diagnosefunktion leicht kundenindividuell anpassen. Der zweite Schwerpunkt: Magnete und Ventile für Getriebeanwendungen. Hier zeigte der Hersteller Technologien, die bereits heute die Automatikgetriebe vieler Hybridfahrzeuge effizient steuern.

Mit Lösungen vom Thomas Euro-Normen einhalten

Für Verbrennungsmotoren hatte Thomas ein wichtiges Highlight im Messegepäck – das neue Ölregelventil (ÖRV), das sie für einen großen deutschen Automobilhersteller entwickelten.

In der betreffenden Anwendung stellt das elektronische und optimal vor negativen Umwelteinflüssen geschützte Ventil eine präzise aktive Schmierung des Turboladers sicher. Gleichzeitig sorgt es dafür, dass der Ölfluss in Schubphasen schnell und wirkungsvoll abgesperrt wird. Unverbrauchtes Öl kann somit nicht auf die Abgasseite gelangen und die Emissionswerte verschlechtern. Der Clou: Das Ölregelventil ist diagnosefähig. Ein integrierter Sensor informiert die Motorsteuerung kontinuierlich über den Status des Ventils. Die ECU erkennt eine Fehlfunktionen sofort und zeigt sie dem Autofahrer an. Für die Kunststoffummantelung des ÖRV nutzt Thomas übrigens ein neuartiges Verfahren, das prinzipiell für jedwede hitzeempfindliche Elektronik geeignet ist.

Das neue Ölregelventil (ÖRV)

Perfekt abgestimmt: zukunftsweisende Fahrwerkstechnik

Moderne Fahrwerkstechnik spielt eine zentrale Rolle für den Fahrkomfort und schützt die Batterie von E-Autos vor Stößen und Beschädigungen. Auf der IZB stellte Thomas den Fachbesuchern deshalb eine neue Motor-Pumpen-Einheit für vollaktive Fahrwerke vor, in der die nächste Evolutionsstufe – das autonome Fahren – bereits mitgedacht ist. Die smarte All-in-One-Lösung verfügt über eine integrierte Leistungselektronik, kommuniziert via LIN oder CAN mit dem Steuergerät und reduziert die Hub-, Wank-, und Nickbewegungen spürbar. Zudem ermöglicht sie eine automatische Niveauregulierung des Fahrzeugs – äußerst dynamisch, leise und verlässlich.

Emissionsvorgaben sicher einhalten

Im Bereich Emission Management durfte Thomas mit gleich drei Produkten Aufmerksamkeit erregen: Das neue Tank-Leckage-Modul (TLM) etwa ist ein nicht unwesentlicher Baustein zur Einhaltung von Euro 7. Denn es ist in der Lage, Unter- und Überdrücke herzustellen und Druckveränderung im Tank präzise zu detektieren. Unabhängig von externen Faktoren erkennt die Motorsteuerung mit Hilfe des TLM Leckagen jeder Größe. Außerdem informierte Thomas auf der IZB über seine Kraftstoffdosiersysteme, die sich als Stand-Alone-Lösung ohne größere Modifikationen in Standheizungen, Zuheizer oder Kraftstoffversorgungseinheiten für Abgasnachbehandlungssysteme integrieren lassen. Und nicht zuletzt sind die bewährten und einfrierbeständigen SCR-Systeme zur AdBlue-Dosierung am Stand zu sehen gewesen.

Systeme für alternative Kraftstoffe

Besondere Beachtung durfte in Wolfsburg zudem das Thema „Alternative Fuels“ finden. Immerhin stellen E-Fuels, Methanol-Ethanol-Mischungen, Power-to-Liquid-Kraftstoffe und Wasserstoff völlig neue Anforderungen an das Kraftstoffsystem. Thomas hat daher seine Dosiersysteme für Standheizung und Zuheizer so modifiziert, dass sie diesen Anforderungen Rechnung tragen. Damit nicht genug, treibt man in Herdorf die Entwicklung von wasserstofftauglichen Technologien voran: In Wolfsburg informierte das Thomas Team über den Prototyp eines Regelventils. Das Ventil regelt gasförmigen Wasserstoff auf einen Druck von 5 bis 30 bar exakt und stellt ihn für die Verbrennung bereit. Es zeichnet sich durch eine einfache Regelbarkeit aus und liefert einen äußerst stabilen Regeldruck. Zum Einsatz kommen könnte es in PKWs ebenso wie im Nutzfahrzeugbereich sowie auch bei stationären Anwendungen.



Impressionen

Infografik

Ölregelventil und Turbolader

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