Wer sich in den USA mit dem Thema Mobilhydraulik beschäftigt, kommt an einem Namen nicht vorbei: FORCE America. Seit mehr als 70 Jahren ist das Unternehmen aus Burnsville, Minnesota, auf Systeme und Komponenten für den mobilen On- und Off-Highway-Markt spezialisiert und überzeugt mit zuverlässigen, präzisen Produkten und Kundennähe. Bei der Konstruktion eines seiner wichtigsten Steuerventile für Winterservice-Trucks arbeitet es eng und vertrauensvoll mit Thomas zusammen.
FORCE America verfügt über marktführendes Know-how, wenn es um Mobilhydraulik für Winterdienstgeräte geht. Von zentralen Hydrauliksystemen über integrierte Steuerungen und Flüssigkeitsmanagement-Lösungen bis hin zu AVL/GPS-basierten Flottenmanagement-Tools: Das Unternehmen genießt den Ruf eines Technologie-Anbieters, mit dessen Produkten kein Streusalz- oder Streusand-Truck, kein Enteisungsfahrzeug und kein Schneepflug liegenbleibt. Und das nicht ohne Grund: Kein anderer Hersteller bietet eine vergleichbare Produkt- und Supportqualität.
Verlässliche Steuerung der Salzmengen ist unverzichtbar
Bereits 2014 gab es Kontakte zwischen Thomas und FORCE America. 2017 startete dann das erste gemeinsame Projekt. Bei FORCE America stand die Überarbeitung eines der umsatzstärksten Produkte an: Mehr als 15.000 Ventilsteuerungen für Streusalz- und Streusand-Trucks liefert FORCE America im Jahr aus. Sie sollten noch besser werden. Salzschnecke und Streuschaufeln sollten noch präziser zu steuern sein. Zum einen wegen der Umweltbelastung durch Streusalz. Insbesondere in Wassereinzugsgebieten müssen in den USA strenge Vorgaben eingehalten werden. Zum anderen, um Kunden Kosten zu ersparen. Denn wenn genau dosiert werden kann, ist die sprichwörtliche „zusätzliche Schippe“ nicht nötig.
Schnell zeigte sich: Das Thomas HP PPRV Proportional-Druckregelventil brachte alles mit, was sich FORCE America wünschte. Bis auf ein Detail: Die großen Winterdienstfahrzeuge mit ihren oft mehrspurigen Schneeräumschildern, wie man sie im Winter auf den Straßen im Norden der USA sieht, sind oft zehn bis 15 Jahre im Einsatz. Um Rückwärtskompatibilität zu gewährleisten, sollte die bewährte Grundkonstruktion der alten Ventilsteuerung nicht angetastet werden. Und die besteht aus einer Einheit mit mehreren Ventilen, aufgesetztem Pilotventil und oben verlaufender Verkabelung zur integrierten Elektronik. Das alles in einem kompakten und witterungsbeständigen Edelstahlgehäuse. Die Verkabelung von oben allerdings erforderte einen 90°-Stecker, den es für das HP PPRV bislang nicht gab.
Gemeinsames Entwicklungsprojekt: HP PPRV mit 90°-Connector
An dieser Stelle hätten andere Projektpartner möglicherweise die Segel gestrichen. Nicht so in diesem Fall: Denn FORCE America und Thomas sind aus demselben Holz geschnitzt. Vom technologischen Anspruch über die Kundenorientierung bis hin zu einer Firmenphilosophie, die den Wert des Menschen schätzt und auf langjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit setzt, haben beide Unternehmen vieles gemeinsam:
Montagezeiten erheblich reduziert
Als die richtige Konfiguration gefunden war, testet FORCE America die Thomas Ventile unter Realbedingungen und konnte sofort im Anschluss in Serie gehen. Positiver Nebeneffekt: Dank des Umstiegs auf Thomas entfällt das oben angebrachte Pilotventil. Die neue Steuerung lässt sich damit wesentlich schneller zusammenbauen. Der Zeitaufwand für die Montage hat sich um fast die Hälfte reduziert, schätzt Loeffler.
Hinsichtlich der konstanten Qualität bei hohen Stückzahlen – Stichwort „Verlässlichkeit“ – wurden die Erwartungen ebenfalls erfüllt: Allein im Jahr 2022 produzierte Thomas fast 25.000 der Ventile in Herdorf. Fehler oder Ausfälle? Fehlanzeige. Anscheinend hat sich das inzwischen auch unter den Kunden von FORCE America herumgesprochen: Immer öfter fragen sie nach einem Upgrade für ihre Steuerungsbox. Könnte es ein besseres Kompliment für die Zusammenarbeit von Thomas und FORCE America geben? Wohl kaum. Und so steht bereits heute fest: Weitere Projekte werden folgen.