Der Zeit vor­aus: Das Technologie-Labor Dresden

Vorentwicklung bei Thomas

Technologien werden komplexer. Innovationszyklen kürzer. Wer seinen Kunden Lösungen für individuelle Anforderungen von morgen bieten möchte, muss voraus- und vor allem über den Tellerrand hinausdenken. So wie das Team der Vorentwicklung bei Thomas.

Kein Zweifel: Der selbstadaptierende elektrohydraulische Aktuator (EHA) ist ein Meilenstein in der Produktgeschichte von Thomas. Die Idee der Automatischen Inbetriebnahme geht allerdings nicht auf einen Kundenwunsch zurück. Das Konzept entstand im Technologie-Labor in Dresden. Auch der zum Einsatz kommende Regler wurde in der sächsischen Landeshauptstadt ersonnen.

Bereits seit 2015 unterhält Thomas am Standort Dresden ein Technologie Labor. 2018 wurde hier die Vorentwicklung ins Leben gerufen, die gemeinsam mit CTO Jürgen Heck die firmeneigene Technology-Roadmap weiterentwickelt und mit Leben füllt. Das Team besteht aus drei Kollegen aus den Bereichen Mechatronik, Elektrotechnik und Maschinenbau. Es denkt und arbeitet interdisziplinär, analysiert aktuelle Trends und antizipiert Bedarfe von morgen. Viele der Themen kommen direkt aus der Entwicklung, andere setzt das Team selbst auf die Agenda.

Dresden als Technologie- und Innovations-Cluster

Impulsgeber für technische Evolution

Ein breit gestreutes technisches Verständnis jedes einzelnen ist Basis des Teamerfolgs im Technologie-Labor. Jeden Tag stehen andere Themenbereiche im Mittelpunkt der Überlegungen – an einem Tag RFID-Technologie, an einem anderen Sensoren oder Ventile und an wieder einem anderen die Produktion von Kunststoffen, mit Akustik oder mit Softwareentwicklung. Dieser Themenmix ist einerseits herausfordernd, andererseits auch sehr spannend. Die eigene Arbeit muss immer wieder eigenverantwortlich und im Team hinterfragt werden. Nur so wird es auch in Zukunft zu einem wichtigen Impulsgeber für die technische Weiterentwicklung von Thomas.

Tatsächlich ist die Frage, was man wie besser machen kann, genau die Frage, die seit jeher Innovationen hervorgebracht hat. Produktkenntnis geht in der Vorentwicklung deshalb Hand in Hand mit Kreativität und Offenheit für Neues. Der Standort Dresden bietet hierfür das optimale Umfeld, weil die sächsische Landeshauptstadt ein führender Technologie- und Innovations-Cluster ist, mit vielen Startups und einer Technischen Universität, die zu Deutschlands Exzellenzuniversitäten zählt. Dieses Umfeld ist ideal zum freien und effektiven Netzwerken – gerade auch weil die räumliche Distanz zur Firmenzentrale eine Abkopplung von Tagesgeschäft und so wertvolle Freiräume für Grundlagenarbeit ermöglicht.

Vorentwicklung spart Zeit und Geld

Viele innovative Unternehmen verfügen über eine Vorentwicklung. Das hat wenig mit Imagepflege zu tun – umso mehr dafür mit Betriebswirtschaft. Eine funktionierende Vorentwicklung senkt das Risiko, dass viel Geld und Zeit in etwas investiert wird, das letztlich nicht funktioniert. Gerade vor dem Hintergrund immer komplexer werdender, interdependenter Systeme ist diese Vorarbeit ein wichtiger Faktor, um sich dem wachsenden Innovationsdruck kompetent und selbstbewusst zu stellen. Etwas wie die „Sense. Think. Act.“-Strategie von Thomas beispielsweise wäre ohne eine Vorentwicklung kaum denkbar – schließlich fordern smarte Produkte Funktionen, die bislang noch nicht im Fokus standen.

Eine Idee. Vier Phasen.

Jede Vorentwicklung durchläuft die gleichen vier Phasen: Planung, Konzeption, Realisierung und Transfer. Während der ersten drei Phasen leistet das Team Grundlagenarbeit und arbeitet Hand in Hand mit den Service Units und Customer Units. In der Transfer-Phase schließlich werden die Ergebnisse dieses Prozesses an die Produktentwicklung übergeben.

Im Idealfall zeigen die Resultate auf, wo Herausforderungen zu erwarten sind und wie es um die technische Machbarkeit steht – und das ganz konkret mit Hilfe von Demonstratoren. Demonstratoren können funktionsfähige Prototypen oder Funktionsmuster sein, etwa 3D-Drucke oder Softwarebausteine. Bei ihrer Erstellung arbeitet die Vorentwicklung insbesondere im experimentellen Bereich oft mit der TU Dresden zusammen. Die Ergebnisse fließen dann direkt in die Arbeit des Projekt- und Produktmanagements ein, verbessern so die Ressourcenplanung und bringt neue Thomas Produkte schneller zur Serienreife.

Ein gutes Beispiel für diesen Prozess stellt der Thomas Elektronik Standard dar, der in Form eines Baukastensystems unter anderem für zukünftige Produkte und Systeme entscheidend sein wird.

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