Das Tem­po des Mark­tes mit­ge­hen

Der Schritt nach Asi­en

2002 feierte der asiatische Ableger der Baumaschinen-Messe „bauma“ in China Premiere. Thomas war früh dabei und im November 2020 zum dritten Mal als aktiver Aussteller zu Gast.

Das Interesse asiatischer Abnehmer an innovativen Off Highway Lösungen von Thomas wächst stetig, seit vielen Jahren. Vorsteuerventile für Baumaschinen beispielsweise erfreuen sich großer Beliebtheit und werden stark nachgefragt. Parallel dazu nimmt das Bewusstsein für die Vorteile elektrohydraulischer Systeme mit erweiterter Funktionalität zu. Asiens Baumaschinenindustrie macht sich bereit für den Sprung in die Zukunft – das war Ende November auf der chinesischen bauma 2020 einmal mehr deutlich zu spüren. Der diesjährige Thomas Stand war ein großer Erfolg und insbesondere der elektromechanische Aktuator EMA sowie weitere „Sense. Think. Act.“-Produkte trafen hier auf reges Interesse der Besucher.

Grundlage für nachhaltiges Wachstum

Dass Thomas zu einem festen Bestandteil der Messe avanciert ist, ist wenig verwunderlich. Als Zulieferer führender Marken wie Caterpillar wurde das Unternehmen von Anfang an als Qualitätslieferant wahrgenommen. Über die Jahre erwarb es sich in Asien darüber hinaus den Ruf eines innovativen Entwicklungspartners, der neben Qualität eine weitere kritische Marktanforderung erfüllt: ein hohes Entwicklungstempo. Entgegen des landläufigen Vorurteils steht eine möglichst günstige Produktion für chinesische Kunden nicht ganz oben auf der Prioritätenliste. Ihnen geht es um höchste Qualität und eine hohe Entwicklungsgeschwindigkeit. Asiatische Kunden sind mutig und Veränderungen gegenüber aufgeschlossen. Entsprechend effizient müssen Lieferanten wie Thomas Innovationszyklen, Bemusterungen und Prototypisierungen gestalten. Thomas muss das hohe Tempo des Marktes mitgehen.

Asien hat sich längst zum wichtigsten Off Highway Markt entwickelt.

Asi­en macht ein Drit­tel des Um­sat­zes aus

Bislang ist das offensichtlich gut gelungen: Obwohl der Wettbewerbsdruck in Asien besonders hoch ist, macht der Bereich Off Highway Solutions dort aktuell fast ein Drittel des Umsatzes aus. Zu den Kunden von Thomas zählen traditionsgemäß westliche Hersteller und deren Zulieferer, die in China und Japan produzieren. Darüber hinaus sind viele der lokalen Hersteller zu bedeutenden Kunden geworden und setzen die Umstellung auf elektrohdyraulische Lösungen konsequent fort. So steht bereits heute fest: Asien ist und bleibt der Wachstumsmotor für den markt der Off Highway Solutions.

Der chinesische Markt wächst mit Abstand am schnellsten in der Region – und Thomas partizipiert an diesem Wachstum. Nicht zuletzt, weil das Unternehmen sich frühzeitig festlegte, in der Volksrepublik Präsenz zu zeigen. Seit einigen Jahren ist man in Shanghai mit einer eigenen Repräsentanz vertreten. 2022 geht Thomas den nächsten konsequenten Schritt und baut eine eigene Produktion in China auf. Das Ziel ist nicht, in Asien zu fertigen und die Produkte nach Europa zu exportieren. Vielmehr will Thomas von dort aus einzig die Märkte in der neuen ASEAN-Freihandelszone beliefern. Nur so können die die Transportwege kurz und die Logistikkosten niedrig gehalten werden. Nur so ist Thomas nah am Kunden und kann flexibel auf neue Kundenbedürfnisse reagieren. Und nur so kann Qualität geliefert und das geforderte Tempo eingehalten werden. Nicht zuletzt wurde durch die Corona Pandemie deutlich, wie wichtig es ist, die Abhängigkeit von internationalen Lieferketten zu reduzieren.

Flexibilität ist unverzichtbar

Erneut lautet der entscheidende Begriff: Tempo. Denn nicht nur die Entwicklungsgeschwindigkeit ist hoch. Kunden in Asien verlangen zudem, dass Lieferanten sich extrem schnell auf kurzfristige Änderungen der Bedarfslage einstellen können. Während es in Europa gängig ist, Produktion und Lieferung mit Hilfe von Forecasts mittel- bis langfristig zu planen, muss das Supply-Chain-Management in China deutlich agiler auf Kundenbedarfe reagieren. Die Liefermengen schwanken in Asien stärker als in Europa. Es gibt keine Forecasts. Thomas muss schnell reagieren können – und das geht nicht, wenn nur aus Deutschland geliefert wird.

Bedeutung von STA-Produkten nimmt zu

Asien hat also Potenzial für Thomas. Und das Potenzial dürfte weiter wachsen. Zwar geht es im Bereich off Highway um Investitionsgüter, die sich über viele Jahre amortisieren. Doch trotzdem sind Trends erkennbar, die die nachgefragten Produkte schon bald verändern werden.

Auch im Bereich Off Highway stehen die Zeichen auf Elektrifizierung und Automatisierung. Zwar sind die Systeme noch teurer und es gibt viele Sicherheitsaspekte, die einer Lösung bedürfen. Doch Assistenzsysteme für Bagger sind ebenso im Kommen wie die Fernsteuerung oder gar das autonome Fahren von Baumaschinen. Und letztlich wird es sich kein Hersteller leisten können, die positiven Auswirkungen innovativer Lösungen auf Auslastung, Produktivität, Arbeitsqualität und Rentabilität des Maschineneinsatzes ignorieren zu können.

Für Thomas bedeutet all das: Die Themen Elektronik und Sensorik gewinnen zunehmend an Wichtigkeit. Thomas‘ Engagement im deutschen Forschungsprojekt Bauen 4.0 findet sogar in Asien Beachtung, weil es um Zukunftsthemen wie die Baustellenvernetzung und Echtzeitintegration von Baumaschinen geht. Dank des aktuellen STA-Portfolios ist es Thomas gelungen, die ersten Pflöcke einzuschlagen. Aktuell laufen zahlreiche STA-Projekte mit asiatischen Kunden. Dieses Portfolio auszubauen ist ein Muss, wenn Thomas weiterhin zukünftig vom Marktwachstum in Asien profitieren will.

Kein Wachstum ohne Asien

Herausforderungen bleiben natürlich. So ist auch der asiatische Baumaschinen- und Forstmaschinenmarkt konjunkturellen Schwankungen unterworfen. In einem Jahr kann der Markt schrumpfen, im nächsten kann er wieder stark wachsen. Mit diesem Risiko leben alle Player im Markt.

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